30 sep 01 oct 2024 30 sep 01 okt
Memorias
Erinnerungen

9.º Encuentro hispano-alemán de cultura 9. Deutsch-Spanische Kulturbegegnung

BIOGRAFIEN

Emilio Silva, (1965, Navarra), Soziologe, Journalist und Aktivist für die spanische Aufarbeitungs- und Erinnerungsarbeit. Er ist Gründer und Präsident der Asociación para la Recuperación de la Memoria Histórica (ARMH) (dt. Verein zur Wiedererlangung der historischen Erinnerung), einer Gruppe, die Massengräber ausfindig macht, in denen während des Spanischen Bürgerkriegs und der darauffolgenden Diktatur die Opfer von Repressionen in der Franco-Region verscharrt wurden. Er hat Bücher veröffentlicht wie Las fosas de Franco. Crónica de un desagravio oder Agujeros en el silencio: renglones de la memoria contra la impunidad del franquismo 2000-2020.

Dr. Max Czollek, (1987, Ost-Berlin) Autor, Essayist, Lyriker und seit 2021 Kurator der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) für eine plurale Erinnerungskultur. Er hat vier Gedichtbände publiziert, sowie seine vieldiskutierten Essays Desintegriert euch!, Gegenwartsbewältigung und Versöhnungstheater. 2022 war er Ideengeber und Kokurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt. Aktuell ist er Gastkurator am Haus der Kulturen der Welt Berlin, wo er seit 2023 eine Gesprächsreihe hostet und ab 2024 das deutschlandweite Projekt heimaten begleitet.

Isabel Cadenas Cañón, (1982, Baskenland), Journalistin und Schriftstellerin, spezialisiert auf Radioreportagen, die sich mit Fragen der Erinnerungskultur auseinandersetzen mit einem Schwerpunkt auf Menschenrechten und der Geschlechterperspektive. Sie hat Werke wie Irse o Poética de la ausencia. Formas subversivas de la memoria en la cultura visual contemporánea (dt. Weggehen oder Poetik der Abwesenheit. Subversive Formen der Erinnerung in der zeitgenössischen visuellen Kultur)veröffentlicht. Im Mai 2021 erhielt sie den International Journalism Award „Colombine“ für die Radioreportage Una placa en mi pueblo (dt. Eine Gedenktafel in meinem Heimatort) erhalten. Derzeit leitet sie den Podcast über das Schweigen, De eso no se habla. (dt. Darüber spricht man nicht).

Loreto Urraca Luque, (1964, Madrid), hat einen Abschluss in spanischer Philologie. Durch die Presse entdeckte sie die wahre Identität ihres Großvaters Pedro Urraca, der als „El cazador de rojos“ (dt. Der Jäger der Roten) bekannt war, weil er im Dienste des Faschismus in Frankreich Exilanten, Widerstandskämpfer und Juden verfolgte. Seitdem versucht sie, seine Opfer aus dem Vergessen zurückzuholen. Im Jahr 2013 gründete sie die Website www.pedrourraca.info, um Daten über die Personen zu sammeln und zu teilen, die in den Berichten des Polizisten Pedro Urraca erwähnt werden. 2018 veröffentlichte sie das Buch Entre hienas (dt. Unter Hyänen), in dem sie den Werdegang ihres Großvaters anprangert. Sie ist die spanische Vertreterin des Kollektivs „Historias desobedientes, familiares de genocidas por la Memoria, la Verdad y la Justicia“ (dt. Ungehorsame Geschichten, Angehörige von Völkermördern für Erinnerung, Wahrheit und Gerechtigkeit).

Dr. Noa K. Ha, (1974, Westdeutschland), Stadt-, Migrations- und Rassismusforscherin, und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Sie forschte und lehrte an der TU Dresden (Zentrum für Integrationsstudien), der TU Berlin (Center for Metropolitan Studies) und an der kunsthochschule weissensee (MA Raumstrategien). Sie ist Mitglied in zahlreichen städtischen Beiräten und berät Forschungsprojekte im Feld der postkolonialen Erinnerungsarbeit und Gedenkpolitik, der Integrationsforschung und Rassismuskritik sowie der Migrationsgeschichte in Ostdeutschland.

Clemente Bernad, (1963, Pamplona), Fotograf und Dokumentarfilmer, spezialisiert auf soziale und politische Themen. Zu seinen Arbeiten gehören verschiedene fotografische und dokumentarische Projekte über die Erinnerungskultur in Spanien, wie Donde habita el recuerdo (dt. Wo die Erinnerung verweilt) (2003 bis heute) und der Essay mit Texten der Journalistin Isabel Cadenas, Do you remember Franco?, mit Fotografien der drei wichtigsten Denkmäler des Franco-Regimes: das Tal der Gefallenen, der Siegesbogen in Madrid und das Denkmal der Gefallenen in Pamplona.

Victorino Mayoral Cortés, (1940, Extremadura) Rechtsanwalt und  Kongressabgeordneter (II, III, IV, VII und VIII Legislaturperiode) in der Rolle des Sprechers für die öffentliche Verwaltung, Innen- und Bürgersicherheit, Bildung und Verkehrssicherheit, Sicherheitsminister in der Regionalregierung von Extremadura, Präsident der Stiftung CIVES. Er setzt sich für die Umsetzung einer uneingeschränkten Teilhabe an der Gesellschaft in einem sozialen und demokratischen Rechtsstaat ein. Zu diesem Zweck fördert er eine staatsbürgerlich-ethische Bildungsarbeit, die auf demokratischen Werten, Menschenrechten, Respekt und Solidarität beruht.

Julia Cortegana de la Fuente (1995, Sevilla) ist Spezialistin für das Archivieren von filmischem Material. Derzeit ist sie Mitglied des Kuratorenkollektivs HYKSOS und Teil des Vereins La Digitalizadora de la Memoria Colectiva (dt. Die Digitalisiererin der kollektiven Erinnerung), die sich der Digitalisierung und Verbreitung von audiovisuellen Archiven sozialer Kollektive in Andalusien widmet sowie der Erinnerung von Stadtvierteln, indem sie Ton- und Bilddokumente von den 1970er Jahren bis heute sammelt.

Tunay Önder, (1981, Westdeutschland), Soziologin, Autorin, Kuratorin und Künstlerin. Sie entwickelt installative, publizistische und performative Formate, die dominante Narrative und Bilder aus einer postmigrantischen Perspektive erweitern. Kuratorische Projekte führten sie zu den Münchner Kammerspielen, der Wiesbaden Biennale, dem Favoriten Festival und dem Münchner Stadtmuseum. Neben ihren beiden Büchern migrantenstadl und Urteile (Unrast) publiziert sie in Sachbuch- und Gedichtbänden. Derzeit ist sie Teil des Kuratoriums im Kunstraum FLORIDA und arbeitet für das Kulturreferat München im Bereich Public History - Erinnerung im Öffentlichen Raum.

Jo Frank, (1982, Westdeutschland), Verleger, Autor und Direktor von DialoguePerspectives e.V. Er leitet die CPPD gemeinsam mit Johanna Korneli und Dr. Max Czollek. Die CPPD ist ein kollaboratives Netzwerk und eine produktive Plattform von rund 75 Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen, die auf unterschiedlichste Weise zu Pluralistischen Erinnerungskulturen arbeiten und forschen. Vernetzt werden dabei u.a. die erinnerungspolitischen Anliegen von Sinti*zze und Rom*nja und zahlreicher weiterer Communities, plural-jüdische, postkoloniale und rassismuskritische Diskurse sowie migrantisch-diasporische und queer-feministische Perspektiven.

Julia Macher, (1975, Westdeutschland), lebt und arbeitet seit 2004 in Barcelona. Sie berichtet für deutschsprachige Medien (u.a. Deutschlandfunk, Zeit Online, SRF) über Politik und Gesellschaft in Spanien und ist Teil des Korrespondenten-Netzwerks Weltreporter.net. Vor ihrem Umzug nach Spanien hat sie an der Humboldt-Universität in Berlin Geschichte, Germanistik und Politik studiert und eine Redakteursausbildung an der Berliner Journalisten-Schule absolviert.

Hannan Salamat, (1986, Westdeutschland), Kultur- und Religionswissenschaftlerin vom ZIID - Zürcher Institut für interreligiösen Dialog. Ihre Aufgaben umfassen die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Dialogformaten, die das Zusammenleben in einer religiös und weltanschaulich pluralen Gesellschaft fördern. Sie ist Ideengeberin und Initiatorin des Transalpinen Festivals, und sie initiierte das Format not_your_bubble in Zürich. Sie ist stellvertretende Vorsitzende von DialoguePerspectives e.V. und Mitglied der Coalition for Pluralistic Public Discourse.

Alberto Berzosa (1982, Spanien), hat einen europäischen Doktortitel in Kunstgeschichte und Theorie. Er arbeitet an der Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Kunst, spanischer Filmgeschichte, politischen Archiven und dem Kuratieren. Er ist u.a. Autor der Bücher Materiales para una utopia ecologista. Cartografía de Archivos del movimiento ecologista en España (Icaria, 2023) und Cine y sexopolítica (2020). Er hat mehrere Ausstellungen in Kulturzentren wie La Casa Encendida, MACBA und IVAM kuratiert. Er ist Co-Regisseur des Films Memorias de Ultramar (2021). Derzeit ist er Dozent an der Universidad Autónoma de Madrid und Postdoktorand an der Universidad de Murcia im Rahmen des Projekts „Perverse Collections: Building Europe‘s Queer and Trans Archives“.

Samuel Escudero, (2000, Spanien), erster Abgeordneter aus der gitano-Community in der Madrider Regionalregierung für Más Madrid und Aktivist für die Rechte der spanischen gitanos-Community.

Hamze Bytyçi, (1982, Kosovo), ist Theater- und Medienpädagoge und Vorsitzender von RomaTrial e. V.. Er engagiert sich gegen Antiziganismus und für die Interessen von Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland und Europa und ist Mitinitiator zahlreicher Bündnisse, Projekte und Veranstaltungen.

Kelly Laubinger, (1990), Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma, Geschäftsführerin der Sinti Union Schleswig-Holstein und Aktivistin. Sie ist als Vertreterin im Schleswig-Holsteinischen Landtagsbeirat zur Aufarbeitung der Geschichte der Sinti und Roma sowie im Landtagsgremium zu Fragen der deutschen Sinti und Roma aktiv. Außerdem nimmt sie als Bundesvorsitzende am beratenden Ausschuss für Fragen der Sinti und Roma auf Bundesebene teil.

Tino Calabuig (Colmenar de Oreja, 1939), Bildender Künstler und Filmemacher. Er studierte an der Escuela Superior de Bellas Artes de San Fernando und später, dank eines Fullbright-Stipendiums, am San Francisco Art Institute. Als er in den 1960er Jahren nach Madrid zurückkehrte, stellte er in der Galería Seiquer aus und gründete zusammen mit Alberto Corazón die Galería Redor, die während der Dauer des Projekts von Ende der 1960er Jahre bis 1982 einen bedeutenden kritischen und politischen Einfluss hatte. Zusammen mit Andrés Linares und Adolfo Garijo gründete er das Colectivo Cine de Madrid (1975-1977), das mehrere Dokumentarfilme produzierte, die für das Verständnis des politischen und zivilgesellschaftlichen Moments der Übergangszeit (Transición) unerlässlich sind; der repräsentativste ist La ciudad es nuestra (1975). Calabuig ist ein Pionier in der Produktion von Installationen und sein neuestes Werk ist der Erinnerungskultur gewidmet.

Ana Lessing Menjibar (1982, Westberlin) ist eine deutsch-spanische Performerin, Tänzerin, Choreografin und multidisziplinäre Künstlerin, wohnhaft in Berlin. In ihrer interdisziplinären Praxis verwebt sie Körper und Klangkompositionen in Multimedia-Installationen.

Instituto Cervantes Goethe-Institut CPPD
Rechtliche Hinweise |

 © 2024 Instituto Cervantes / Goethe-Institut