30 sep 01 oct 2024 30 sep 01 okt
Memorias
Erinnerungen

9.º Encuentro hispano-alemán de cultura 9. Deutsch-Spanische Kulturbegegnung

Projekt Erweiterter Gedenkort, August Landmesser von Fernando Sánchez Castillo

Das Projekt sieht einen Austausch von kleinen August Landmesser-Figuren gegen Kommentare und Gedanken der Besucher über Freiheit und Demokratie vor. Der Austausch erfolgt in Form des Anbringens eines Post-it im Raum. Auf diese Weise wird ein kollektiver Gedenkort ohne diskursive Hierarchien geschaffen.

Beschreibung

Erweiterte Gedenkort, August Landmesser ist Teil einer Serie von anonymen Helden, die ich seit mehr als 10 Jahren über unbekannte Menschen entwickelt habe, die bedeutende Taten für die Demokratie leisten. Es begann mit dem “Tank man”, dem Tiananmen-Studenten, der sich 1989 den Panzern entgegenstellte. In dem jetzt aufgezeigten Fall war es August Landmesser, ein Hamburger Werftarbeiter, der sich 1936 weigerte, vor Hitler zu salutieren, indem er friedlich die Arme verschränkte. Er wurde an die Ostfront geschickt, wo er verschwand. Seine Frau und seine Töchter wurden ins Konzentrationslager geschickt; nur die Mädchen kehrten zurück. In den 1990er Jahren wurde das berühmte Foto veröffentlicht, auf welchem seine Töchter, die nichts von dem friedlichen Akt ihres Vaters wussten, ihn in der Menge erkannten.

Jede einzelne der kleinen Figuren wird in Mexiko in einer von einem katalanischen Exilrepublikaner gegründeten Fabrik hergestellt. Auf diese Weise wandert das Denkmal durch die Taschen der Zuschauer und führt zu neuen Gesprächen. Das Ergebnis ist ein von den Mitbürgern geschaffener Gedenkort, der ihre Gedanken an den Wänden des Raums widerspiegelt. In einem Europa, in dem die Zahl der Sympathisanten des Faschismus wächst, ist diese inspirierende Geste von Landmesser ein Denkmal, an dem wir uns festhalten können.

Projekt 'Erweiterter Gedenkort, August Landmesser' von Fernando Sánchez Castillo
Projekt 'Erweiterter Gedenkort, August Landmesser' von Fernando Sánchez Castillo
Instituto Cervantes Goethe-Institut
Rechtliche Hinweise |

 © 2024 Instituto Cervantes / Goethe-Institut